Ich setze als Server gerne die LTS-Versionen von Ubuntu ein, da diese 5 Jahre lang Updates erhalten und vollkommen stabil laufen. Allerdings sind auch diese 5 Jahre irgendwann um und ein Upgrade steht an. Hier eine kurze Anleitung wie man sein Ubuntu wieder auf die aktuelle Version bekommt.
Zunächst installieren wir wie gehabt alle Updates für unser 16.04 LTS
sudo apt-get update
sudo apt-get upgrade
sudo apt-get dist-upgrade
sudo apt autoremove
Ich mache danach immer einen Neustart, auch wenn der eigentlich nicht nötig ist. Gibt mir persönlich einfach nur ein besseres Gefühl.
Jetzt ist übrigens genau der richtige Zeitpunkt ein Backup anzufertigen!
Nun erfolgt das eigentliche Update. Hierzu nutzen wir den ganz bequem den Ubuntu Update-Manager. Wahrscheinlich ist er schon installiert, aber sicherheitshalber austesten/installieren mit
sudo apt-get install update-manager-core
In der Konfigurationsdatei vom Update-Manager stellen wir das Prompt auf lts (steht es wahrscheinlich schon, aber besser kontrollieren als nachher Schei.. zu schreien).
sudo nano /etc/update-manager/release-upgrades
# Default behavior for the release upgrader.
[DEFAULT]
# Default prompting behavior, valid options:
#
# never - Never check for a new release.
# normal - Check to see if a new release is available. If more than one new
# release is found, the release upgrader will attempt to upgrade to
# the release that immediately succeeds the currently-running
# release.
# lts - Check to see if a new LTS release is available. The upgrader
# will attempt to upgrade to the first LTS release available after
# the currently-running one. Note that this option should not be
# used if the currently-running release is not itself an LTS
# release, since in that case the upgrader won't be able to
# determine if a newer release is available.
Prompt=lts
So, nun ist alles vorbereitet und das eigentliche Upgrade auf die 18.04 LTS kann losgehen:
sudo do-release-upgrade -d
Solltet ihr wie ich grundsätzlich über SSH arbeiten, so wird Euch folgender Hinweis angezeigt. Bitte antwortet hier nur mit „j“, wenn Ihr zur Not auch über einen anderen Weg an den Server kommt (KVM, lokale Console oder ähnliches). Da ich zur Not über die VMware Remote Console an den Server komme, kann ich hier guten Gewissens auf „j“ drücken.
Zwischenspeicher wird gelesen
Paketverwaltung wird überprüft
Soll die Sitzung über SSH fortgesetzt werden?
Diese Sitzung läuft offenbar über SSH. Es wird davon abgeraten, eine
Systemaktualisierung über SSH durchzuführen, da im Fehlerfall eine
Wiederherstellung schwierig sein kann.
Wenn Sie fortfahren, wird ein zusätzlicher SSH-Dienst auf Port »1022«
gestartet.
Sind Sie sicher, dass Sie fortfahren möchten?
Fortsetzen [j/N]
Danach kommt ein weiterer Hinweis bezüglich des zusätzlichen SSH-Dienstes. Bitte lesen und ggf. die iptables-Zeile notieren oder zumindest in die Zwischenablage kopieren.
Zusätzlicher SSH-Server wird gestartet
Um eine Wiederherstellung im Fall einer Fehlfunktion zu vereinfachen,
wird ein zusätzlicher sshd-Prozess auf Port »1022« gestartet. Wenn es
Probleme mit dem aktuellen sshd-Prozess gibt, können Sie sich mit dem
zusätzlichen Prozess verbinden.
Wenn Sie gerade eine Firewall ausführen, müssen Sie diesen Port
vielleicht manuell öffnen. Da es möglicherweise gefährlich ist, wird
dies nicht automatisch gemacht. Sie können den Port z.B. so öffnen:
»iptables -I INPUT -p tcp --dport 1022 -j ACCEPT«
Um fortzufahren, drücken Sie [ENTER]
Ich verwende einige Drittanbieter-Paketquellen, daher kommt bei mir dann dieser Hinweis.
Paketlisten werden gelesen... Fertig
Abhängigkeitsbaum wird aufgebaut.
Statusinformationen werden eingelesen.... Fertig
OK http://de.archive.ubuntu.com/ubuntu xenial InRelease
OK http://de.archive.ubuntu.com/ubuntu xenial-updates InRelease
OK http://de.archive.ubuntu.com/ubuntu xenial-backports InRelease
OK http://security.ubuntu.com/ubuntu xenial-security InRelease
OK http://dl.ubnt.com/unifi/debian stable InRelease
Es wurden 0 B in 0 s geholt (0 B/s)
Paketlisten werden gelesen... Fertig
Abhängigkeitsbaum wird aufgebaut.
Statusinformationen werden eingelesen.... Fertig
Informationen zu Paketquellen werden aktualisiert
Paketquellen von Drittanbietern deaktiviert
Einige Paketquellen von Drittanbietern wurden deaktiviert. Sie können
diese nach der Systemaktualisierung mit dem Programm
»Software-Paketquellen« oder mit »Synaptic« wieder aktivieren.
Um fortzufahren, drücken Sie [ENTER]
Nun geht es wirklich los und der Point of no return rückt näher.
3 Pakete werden nicht mehr von Canonical unterstützt. Sie können
allerdings immer noch Hilfe von der Gemeinschaft erhalten.
4 Pakete werden entfernt. 123 neue Pakete werden installiert. 434
Pakete werden aktualisiert.
Insgesamt müssen 402 M heruntergeladen werden. Diese Übertragung wird
mit einer 1-MBit-DSL-Verbindung etwa 51 Minuten dauern oder ungefähr
15 Stunden mit einem 56K-Modem.
Das Herunterladen und Installieren der Systemaktualisierung kann
mehrere Stunden dauern. Sobald das Herunterladen abgeschlossen ist,
kann der Vorgang nicht mehr abgebrochen werden.
Fortsetzen [j/N] Details [d]
Wer möchte, kann sich mit „d“ genau ansehen welche Pakete nicht mehr unterstützt werden und was neu installiert bzw. entfernt wird. Dank flottem Kabelmodem geht der Download bei mir recht zügig. Also „j“ und los geht’s.
Nach ein paar Minuten kommt dann die Frage ob die veralteten Pakete entfernt werden soll. Auch hier kann man sich mittels „d“ vergewissen, dass wirklich nur nicht mehr benötigte Pakete entfernt werden. Bei mir ist dies der Fall, also weiter mit „j“
Veraltete Pakete entfernen?
42 Pakete werden entfernt.
Fortsetzen [j/N] Details [d]d
»initscripts insserv libcryptsetup4 libdns-export162 libevent-2.0-5
libisc-export160 libjson-c2 libmpfr4 libpng12-0 libprocps4
libpython3.5 libpython3.5-minimal libpython3.5-stdlib libreadline6
libxtables11 python3.5 python3.5-minimal sysv-rc« wird entfernt
Entferne (wurde automatisch installiert): amd64-microcode
intel-microcode iucode-tool libasprintf0v5 libbind9-140
libboost-filesystem1.58.0 libboost-program-options1.58.0
libboost-system1.58.0 libboost-thread1.58.0 libdbus-glib-1-2
libdns162 libgdbm3 libicu55 libisc160 libisccc140 libisccfg140
liblwres141 libv8-3.14.5 linux-headers-4.4.0-124
linux-headers-4.4.0-124-generic linux-headers-4.4.0-127
linux-headers-4.4.0-127-generic linux-image-4.4.0-124-generic
linux-image-extra-4.4.0-124-generic
Fortsetzen [j/N] Details [d]
Wieder etwas später ist dann alles erledigt und ein Neustart ist nötig.
Die Systemaktualisierung ist abgeschlossen.
Neustart erforderlich
Um die Systemaktualisierung abzuschließen, ist ein Neustart
erforderlich.
Wenn Sie »j« wählen, wird das System neu gestartet.
Fortsetzen [j/N]
Wenn alles gut geht, dann begrüßt euch nach dem Neustart ein aktuelles Ubuntu 18.04LTS.
Welcome to Ubuntu 18.04 LTS (GNU/Linux 4.15.0-22-generic x86_64)
* Documentation: https://help.ubuntu.com
* Management: https://landscape.canonical.com
* Support: https://ubuntu.com/advantage
System information as of Tue Jun 5 10:33:50 CEST 2018
System load: 0.48 Processes: 193
Usage of /: 18.6% of 37.28GB Users logged in: 0
Memory usage: 25% IP address for ens160: 192.168.178.86
Swap usage: 0%
* Meltdown, Spectre and Ubuntu: What are the attack vectors,
how the fixes work, and everything else you need to know
- https://ubu.one/u2Know
0 Software-Pakete können aktualisiert werden.
0 Aktualisierungen sind Sicherheitsaktualisierungen.
Your Hardware Enablement Stack (HWE) is supported until April 2019.
Last login: Tue Jun 5 09:38:25 2018 from 192.168.178.122
Hallo, ich habe erfolgreich 18.04 LTS eingerichtet. Jetzt bekomme ich aber keinen Zugang zum Internet mehr. Wahrscheinlich Probleme mit Firewall Firefox? Bei Einstellungen habe ich schon auf kein Proxy umgestellt, ohne Erfolg. Was kann ich tun?
Hallo Günter,
das lässt sich so allgemein leider nicht beantworten. Zuerst muss man den Fehler eingrenzen, damit man weiß wo man suchen muss. Geht ein Ping auf eine IP-Adresse im Internet? Funktioniert die Namensauflösung? Ist nur Firefox betroffen oder klappt der Internetzugriff generell nicht? Kommen andere Geräte über den gleichen Zugang ins Internet?
Viele Grüße
Ralf